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Johannes Itten
1888 in Süderen-Linden, Schweiz/Switzerland – 1967 in Zürich, Schweiz/Switzerland
Biography
Works

*1888 Berner Oberland-1967 Zürich.

1904-1912 Besuch des Lehrerseminars in Bern-Hofwil, darauf kurzer Aufenthalt an der Ecole des Beaux Arts in Genf, anschliessend Studium an der Universität in Bern mit Abschluss des Sekundarlehrers. 1913-1915 Schüler von Adolf Hölzel an der Stuttgarter Akademie. Setzt Hölzels Farbtheorien 1916 in seinen ersten geometrisch-abstrakten Bildern um. 1916 Übersiedelung nach Wien; Eröffnung einer eigenen Malschule. Arbeitet theoretisch an mathematisch und musikalisch begründeten Farb- und Formanalysen und entwickelt eine Formenlehre, die Simultan- und Kontrastwerte auszuschöpfen sucht. 1919 wird Itten von Gropius ans Bauhaus nach Weimar berufen, wo er, auf seinen Untersuchungen basierend, eine allgemeine Gestaltungslehre entwickelt, die unter dem Namen "Vorkurs" bekannt und später weltweit verbreitet wird. 1926 Gründung einer Privatschule in Berlin, die 1934 von den Nationalsozialisten geschlossen wird. Ab 1938 Leiter der Kunstgewerbeschule und des Kunstgewerbemuseums in Zürich. In der Werkentwicklung Ittens lösen sich figurative und abstrakt-geometrische Phasen ab, verlaufen aber nicht selten auch parallel.

"Itten gibt in Weimar 'Analyse'. Zeigt Lichtbilder, wonach die Schüler dieses oder jenes Wesentliche zeichnen sollen. (....) Dann zeigt er die weinende Maria Magdalena vom Grünewald-Altar; die Schüler bemühen sich, aus dem sehr Komplizierten ein Wesentliches zu lösen. Itten sieht die Versuche und donnert: 'Wenn Sie ein künstlerisches Empfinden hätten, so müssten sie vor dieser erhabensten Darstellung des Weinens, das das Weinen der Welt wäre, nicht zeichnen, sondern dasitzen und in Weinen zerfliessen.' Spricht's und schlägt die Tür zu!" Oskar Schlemmer über eine von Itten abgehaltene Unterrichtsstunde am Weimarer Bauhaus.