Artist

Alexej Jawlensky ist ein bedeutender Vertreter des „Blauen Reiter“, ein Verbund von Künstlern, gegründet von Wassily Kandinsky und Franz Marc. Neben der „Brücke“ war der „Blaue Reiter“ die zweite bedeutende Vereinigung des Deutschen Expressionismus, die sich programmatisch auf das deutsche Kulturschaffen seit dem Mittelalter besann. Im jährlich erscheinenden Almanach wurde Zeugnis von die- ser Rückbesinnung abgelegt, indem dort neben eigenen Werken zahl- reiche Texte und Kunstwerke anderer Künstler abgedruckt wurden, denen sie sich verpflichtet fühlten. Dazu zählte vor allem die Architektur der Gotik, aber auch das malerische Werk des deutschen Vorreformationskünstlers Matthias Grünewald. In dieser „Ursprünglichkeit“ sahen die Künstler den Motor ihres künstlerischen Schaffens.
Jawlensky war zunächst Autodidakt. Später lernte er beim seinerzeit renommiertesten russischen Künstler, Ilja Repin, der ihn danach an Marianne von Werefkin zur weiteren Ausbildung vermittelte. Mittler- weile ein Liebespaar, zogen die beiden 1896 nach München. Dort beschäftigte er sich vor allem mit der Malerei Paul Gauguins und experimentierte mit Lokalfarben und dem im Bild Dargestellten. Als Motive wählte er hauptsächlich Landschaften, Stillleben und Gesichter, die er in die Abstraktion überführte.